Was ist Hinduismus?

21 Oktober 2020
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Erklärung

Der Hinduismus, auch Sanatana Dharma (Sanskrit: सनातन धर्म sanātana dharma, für das ewige Gesetz) genannt, ist mit rund einer Milliarde Anhängern und einem Anteil von etwa 15 % der Weltbevölkerung nach dem Christentum (rund 31 %) und dem Islam (rund 23 %) die drittgrößte Religionsgruppe, oder ein vielgestaltiger Religionskomplex, der Erde. Seinen Ursprung hat er in Indien. Anhänger des im Ausland häufig verkürzend als polytheistisch wahrgenommenen und in wissenschaftlichen Kreisen als henotheistisch kategorisierten Hinduismus werden Hindus genannt, wobei dieses Hyperonym in seiner Zusammenfassung mehr eine europäisch-kolonialistische Perspektive wiedergibt, als der historischen Entwicklung bzw. den Entwicklungslinien der differenten Religionen Indiens gerecht zu werden. Im Gegensatz zu anderen Religionen gibt es im Hinduismus keinen Religionsstifter, vielmehr entwickelten sich die religiösen Systeme Indiens über einen Zeitraum von ca. 3500 Jahren.

Der Hinduismus vereint in sich mithin grundsätzlich verschiedene Religionen, die sich teilweise mit gemeinsamen Traditionen überlagern und gegenseitig beeinflussen, in heiligen Schriften, Glaubenslehren, der Götterwelt und Ritualen aber Unterschiede aufweisen. Axel Michaels vertritt dabei die These, dass diese verschiedenen Religionen und Gemeinschaften zumeist fünf Kriterien erfüllen: (a) ein räumlicher Bezug zu Südasien, (b) ähnliche Sozial- und Heiratsvorschriften (siehe Kastensystem), (c) dominierende vedisch-brahmanische Werte, (d) die Verehrung bestimmter Gottheiten und (e) ein zueinander identifikatorischer Habitus.

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